Sehen Sie Ihre Zukunft in der Führung von Personal? Interessiert Sie, welche arbeitsrechtlichen Grundlagen in der praktischen Personalarbeit eine Rolle spielen? Wollten Sie schon immer erfahren, wie Arbeitszeit konkret gestaltet werden kann und wie Führungskräfte ihre Mitarbeiter fördern? Wenn ja, dann ist der Zusatzkurs „Praxis der Personalarbeit“ an der Universität Erfurt vielleicht genau das Richtige für Sie. Wir haben mal mit jemandem gesprochen, der ihn absolviert hat – Philipp Barthelmes…
Ich-mag-meine-Uni: Wo waren Sie bzw. sind Sie jetzt tätig?
Barthelmes: Ich habe an der Universität Erfurt im BA „Erziehungswissenschaft“ sowie „Lehr-, Lern- und Trainingspsychologie“ und im Master „Weiterbildung und Bildungstechnologie“ (auslaufend) studiert. Bei dieser Studienkombination wusste ich erst einmal nicht so richtig, wo sie mich mal hinführen wird. Ich arbeitete aber schon während des Master-Studiums bei einem großen Erfurter Telekommunikationsunternehmen im Ausbildungsbereich und so bin ich später über den Kurs „Praxis der Personalarbeit“ der Uni Erfurt in die Personalschiene gerutscht. Durch ihn habe ich gute Einblicke in den Bereich BWL mit Schwerpunkt Personal bekommen und das hat mich wirklich interessiert. Seit mehr als drei Jahren bin ich jetzt als Teamleiter in der Personalabteilung bei einem großen Süßwarenhersteller in Ohrdruf tätig…
Ich-mag-meine-Uni: Warum haben Sie den Kurs belegt?
Barthelmes: Ich wusste immer, ich will in die Wirtschaft. Dass es auf den Bereich Personal hinauslaufen würde, ahnte ich damals allerdings nicht. Ich denke, ich hatte auch ein falsches Bild von Personalabteilungen. Ich dachte dabei eher an Verträge, Rechtsgeschichten, Entgeltabrechnungen und viel Papierkram – wie auf einer Behörde. Solche Aufgaben gehören auch tatsächlich dazu, aber das sind vielleicht 20 Prozent dessen, was ich täglich mache. Den Kurs habe ich gewählt, weil ich schnell verstanden habe, dass mich mein Master mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung beruflich vorwiegend im Bereich Personalwesen ansiedeln wird, aber mein Wissen gerade im praktischen Bereich hier nicht ausreichend war.
Ich-mag-meine-Uni: Was hat Ihnen an dem Kurs besonders gut gefallen?
Barthelmes: Der Aufbau mit den Veranstaltungsblöcken am Freitag und Samstag war für mich genau richtig, weil ich so meine Zeit gut einteilen konnte. Die Kombination der verschiedenen Inhalte hat mir ebenso gefallen, weil sie Einblicke in die Praxis, aber auch die Theorie ermöglichte. Schön war zudem, dass die Dozenten von den unmittelbaren Erfahrungen in ihrem Unternehmen berichtet und viele Praxistipps gegeben haben.
Ich-mag-meine-Uni: Welche Wirkung hat der Kurs rückblickend auf Ihre berufsbiografische Entwicklung?
Barthelmes: Ohne etwas Mühe geht es natürlich nicht, ich habe einige Bewerbungsgespräche geführt und auch Absagen bekommen. Es ist nicht so, dass man den Abschluss hat und die Sache automatisch läuft. Jede Personalabteilung ist anders, deswegen sollte man für sich genau überlegen, wo man beruflich hinmöchte und sich sehr gut auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten. Aber aus heutiger Sicht kann ich sagen: Der Kurs hat mir sehr viel gebracht, ich kann ihn empfehlen.
Ich-mag-meine-Uni: Was sind heute Inhalte Ihrer Arbeit?
Barthelmes: Mein Team beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Ausbildung am Standort. Bei aktuell mehr als 1600 Mitarbeitern in Ohrdruf beschäftigen wir durchschnittlich 45 Auszubildende in sechs gewerblich-technischen Berufen und einem kaufmännischen Beruf. Wir sind auch für die Betriebsverwaltung und das betriebliche Gesundheitsmanagement verantwortlich. Also ein breites und spannendes Aufgabengebiet, das mir fachlich viel abverlangt, aber sehr großen Spaß macht, besonders weil es sich um einen Familienbetrieb in der vierten Generation handelt.
Ich-mag-meine-Uni: Was würden Sie Studierenden sagen, die sich für den Kurs interessieren?
Barthelmes: Ich kann nur empfehlen, die Zeit im Kurs sinnvoll zu nutzen und sich auch gezielt für ein Praktikumsunternehmen zu entscheiden, weil sich daraus auch eine spätere Übernahme im Unternehmen ergeben kann. Natürlich ist auch der Kontakt zu den Dozenten eine gute Möglichkeit für ein erstes kleines berufliches Netzwerk.