Model United Nations in Kanada – ein Einblick

Vorgestellt
Model United Nations in Kanada

Schon zum dritten Mal in Folge nahmen 19 Studierende der Universität Erfurt an einer internationalen National Model United Nations Konferenz teil. Vom 19. bis 25. November 2017 simulierten dabei mehr als 200 internationale Studierende vier Komitees der Vereinten Nationen. Anlässlich des 150. Jahrestages Kanadas empfing die Universität Edmonton die Delegierten im Banff Nationalpark, Alberta, Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Aufgrund des einzigartigen Veranstaltungsortes lag der Fokus der zu diskutierenden Themen auf nachhaltiger Entwicklung, indigenen Völkern und Umweltschutz. Die Universität Erfurt vertrat in Kooperation mit dem Landesverband Nordrhein-Westfalen der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen die Länder Australien, Kolumbien, Norwegen und Südafrika sowohl in der Generalversammlung, im Wirtschafts- und Sozialrat als auch in der UN-Umweltversammlung.

Kurz zuvor, vom 6. bis 17. November, fand die UN-Klimakonferenz, kurz COP 23, in Bonn statt, an der knapp 30.000 Delegierte – Aktivisten, Journalisten, Wissenschaftler und Fachpolitiker – aus aller Welt teilnahmen. Während es in Bonn nicht darum ging, neue Lösungen zu finden, wurden in Banff konkrete Vorschläge erarbeitet. Beim COP 23 sollte eine "Gebrauchsanweisung" zur effektiven Implementierung des Pariser Klimaabkommens entworfen werden, das bei der COP 24 im Herbst 2018 verabschiedet werden soll. Bei den Verhandlungen ging es neben dem möglichen Kohleausstieg auch um Klimahilfen nach Umweltkatastrophen und um eine bessere Vereinbarung von Landwirtschaft und Klimaschutz. Obwohl die beiden Konferenzen thematisch eine ähnliche Richtung einschlugen, gab es tatsächliche inhaltliche Überschneidungen nur hinsichtlich indigener Rechte.

Vor Beginn der eigentlichen Konferenz in Kanada bekamen die Studierenden die Möglichkeit, sich  bei einem Besuch des Nationalparks sowie bei  Vorträgen und Workshops auf die anstehenden Debatten vorzubereiten. Viele von ihnen entschieden sich schließlich für Schwerpunktthemen wie zum Beispiel die Rolle der Zivilbevölkerung nach der Beilegung von Konflikten. Das Vorprogramm hatte offensichtlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen und spiegelte sich dann auch in den Reden, Diskussionen und Arbeitspapieren wider. Und während  bei der Klimakonferenz in Bonn weitere Beschlüsse vertagt wurden, verabschiedeten die MUN-Teilnehmer in Kanada in ihren Komitees umfangreiche Resolutionen.
Gleichwohl war den Teilnehmern nach einer intensiven Konferenzwoche klar, dass sich ihre guten Lösungsvorschläge dennoch nicht so einfach in die Tat umsetzen lassen, was sich auch in der echten Politik beobachten lässt. Durch die Zusammenarbeit mit Studierenden aus aller Welt bot sich ihnen jedoch die Möglichkeit, die besprochenen Themen auch einmal aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und sich in die Rolle der „echten“ Politiker hineinzuversetzen.

– ein Gastbeitrag des MUN-Teams der Universität Erfurt –