Sie wollen sich engagieren und einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in der Stadt Erfurt leisten – das Studium Fundamentale (StuFu) „Nachhaltigkeit“ an der Universität Erfurt hat ihnen dafür im Sommersemester 2023 einen perfekten Rahmen geboten: Und so entwickelten die insgesamt 30 Studierenden mit viel Knowhow und kreativen Ideen in Kleingruppen Projekte, die nun Menschen in der ganzen Stadt zugutekommen könnten. Unterstützt wurden sie dabei von acht verschiedenen Praxispartnern – eine rundum gelungene Zusammenarbeit, findet Tamara Neitzel vom Orga-Team des von den Studierenden selbst entwickelten Seminars. „Die Studierenden hatten wirklich viele großartige Ideen“, erklärt sie. Dies sei bei der Abschlussveranstaltung, einer Art Projektmesse, bei der die Arbeiten aus dem Sommersemester in der Stadt präsentiert wurden, noch einmal sehr deutlich geworden.

So organsierte beispielsweise eine Studierenengruppe zusammen mit den „Naturfreunden Thüringen“ einen Flussbadetag. Der „Big Jump Day“ fand im Juli am Gera-Ufer statt und sollte die Besucher*innen für den Schutz der Gewässer sensibilisieren. Neben dem Sprung ins kühle Nass gab es zahlreiche Mitmachaktionen, aber auch Informationsstände zu den Themen Gewässerschutz und Upcycling sowie Spiele für Erwachsene und Kinder.

„In einem anderen Projekt haben sich Studierende damit beschäftigt, ein Nachhaltigkeitsspiel, das eigentlich für Erwachsene gedacht ist, für Kinder anzupassen und umzugestalten. Damit wurde sozusagen ein Prototyp geschaffen, mit Hilfe dessen man Kindern nun mehr Wissen über Nachhaltigkeit vermitteln kann“, freut sich Tamara. Das Team unterstützt habe hier das Nachhaltigkeitszentrum in Erfurt.

Spannend sei aber auch das nachhaltige Escape-Game gewesen, das eine andere Studierendengruppe gemeinsam mit den Stadtwerken entwickelt hatte: Dabei ging es um Müll und Müllvermeidung. Das Spiel wurde auch gleich getestet – mit Schüler*innen einer 3. und 4. Klasse „Gerade für zukünftige Lehrkräfte kann dies eine wunderbare Methode sein, um Kinder im Unterricht mit viel Freude an sowas heranzuführen“, erklärt die Studentin. Und hat gleich noch ein weiteres Projekt in petto: Darin haben sich die Studierenden mit Bibern beschäftigt und für die Erfurter „Fuchsfarm“ eine Veranstaltung entwickelt, in der Grundschulklassen durch eines der Erfurter Biber-Reviere an der Gera geführt wurden. Dort erfuhren die Schüler jede Menge Wissenswertes über Körperbau, Ernährung, Lebensraum und die Lebensweise der Biber.

Im Rahmen des StuFu-Seminars ging es im Sommersemester aber auch um das Thema Lebensmittelverschwendung. Die Studierenden sammelten Ideen, wie man sie am besten vermeiden kann und veranstalteten in Zusammenarbeit mit der Peace Foundation ein internationales sogenanntes „Potluck“-Dinner, also ein Essen, zu dem jeder etwas, das er zu Hause übrighat, mitbringt bzw. beiträgt und mit den anderen teilt. Potluck steht dabei für „Topfglück“ bzw. Reste, die ein Gastgeber einem unerwarteten Gast anbieten kann. Bei diesem bunten gemeinsamen Essen steht zugleich der Austausch der Gäste miteinander im Mittelpunkt. Eine perfekte Mischung...

Auch wenn die Studierenden aktuell noch vorlesungsfrei haben, macht Tamara bereits jetzt auf das Wintersemester aufmerksam. Denn dann wird es wieder eine StuFu-Veranstaltung zum Thema Nachhaltigkeit geben. Wer also Lust bekommen hat, sich zu engagieren und nachhaltige Projekte zu planen und umzusetzen, ist herzlich eingeladen, sich für das StuFu „Nachhaltigkeit“ im kommenden Semester anzumelden (Kontakt des Orga-Teams: stufu.nachhaltigkeit@uni-erfurt.de).