Nachhaltigkeit, das ist genau "ihr Ding". Genauer gesagt die Bildung für nachhaltige Entwicklung. Bereits in ihrer Dissertation hat sich Sarah Gaubitz mit Ressourcen-Dilemmata in der Bildung und mit der Werteorientierung von Kindern beschäftigt. Als Juniorprofessorin für Interdisziplinäre Sachbildung an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt hat sie ihren Schwerpunkt in Forschung und Lehre erneut auf das Thema gelegt. Als eine von deutschlandweit 33 Personen – von Hochschulleitungen über Dozent*innen bis hin zu Studierenden – wurde sie nun von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre ausgewählt, 2024 an deren Jahresprogramm "Hochschullehre im Kontext von Nachhaltigkeit 2024" teilzunehmen, um aktiv daran mitzuwirken, dass das Thema weiter Fuß fasst – auf dem Campus ebenso wie in der Hochschullehre und über die künftigen Lehrerinnen und Lehrer schließlich auch an den Schulen.
"Für mich ist es eine besondere Auszeichnung, dass ich mit meiner Bewerbung offenbar überzeugen konnte und nun dabei sein darf", freut sich Sarah Gaubitz. "Ich erhoffe mir davon neue Impulse und Inspiration für meine eigene Lehre, in der es viel um Fragen sozialer Gerechtigkeit im Kontext von Schule geht, aber auch für das Leben hier auf unserem Campus. Und ich möchte das, was ich im kommenden Jahr an Wissen und Erkenntnissen sammeln kann, unbedingt auch mit den Kolleg*innen vor Ort teilen und in die bereits vorhandenen Projekte und Netzwerke einbringen, damit wir an der Universität Erfurt gemeinsam ein gutes, stabiles Umfeld für Nachhaltigkeit schaffen können."
Dafür wird Sarah Gaubitz 2024 an verschiedenen Workshops der Stiftung Innovation in der Hochschullehre teilnehmen, sich mit Kolleg*innen von anderen Hochschulen austauschen können und sich bei einer Exkursion nach Finnland von den Best-Practice-Beispielen für den sogenannten "whole institution approach" an der Lappeenranta University of Technology inspirieren lassen. "Darauf freue ich mich besonders", sagt die Professorin, die vor allem an der interdisziplinären Zusammenarbeit interessiert ist. Vor diesem Hintergrund möchte sie im Anschluss an das Programm auch dem "Netzwerk LehreN" beitreten, was ihr nun durch die Teilnahme möglich wird. Zugleich sei das Programm auch eine Art "Reflexionsfolie" für ihre bisherige Arbeit, erklärt sie – ein Überprüfen, was gut läuft, wo noch Bedarfe sind und wie man sie decken kann.
"Für mich ist bei all dem aber ganz wichtig, niemanden zu belehren oder zu instrumentalisieren – weder die Studierenden, noch deren künftige Schüler*innen noch mich selbst instrumentalisieren zu lassen", sagt Sarah Gaubitz. Dafür sei es gut, sich des Spannungsverhältnisses bewusst zu sein, in dem wir agieren – einerseits niemandem Vorschriften machen zu wollen und andererseits zu wissen, dass die Dringlichkeit, etwas für die nachhaltige Entwicklung zu tun, sehr hoch ist. "Deshalb versuche ich, in meiner Lehre für die Studierenden einen Raum zu schaffen, in dem sie sich zu kritisch-emanzipierten Persönlichkeiten entwickeln können, in der Hoffnung, dass sie dies eines Tages an ihre Schüler*innen weitergeben werden."