Stephanie kam vor vielen Jahren aus Hessen nach Erfurt, um Grundschullehrerin zu werden. Sie begann ihr Studium an der Pädagogischen Hochschule “Theodor Neubauer”, die später in die neu gegründete Universität Erfurt integriert wurde. Heute arbeitet sie als Lehrerin an der Schulbehörde Hamburg und betreut dabei auch angehende Lehrkräfte. "Es ist der schönste Beruf, den ich mir vorstellen kann", sagt sie und berichtet in unserem Campusblog über ihre ganz persönlichen Erfahrungen…
Wie bist du damals auf Erfurt und die Universität aufmerksam geworden?
Nach dem Abitur war ich auf der Suche nach einer Universität, die mir eine gute Ausbildung im Lehramt für Grundschulen bietet und gleichzeitig Englisch als Schwerpunktfach im Angebot hat. Im Jahr 2000 war ich dann zu Besuch an der Universität Erfurt und war sofort begeistert: Die Aufbruchstimmung, die durch die Neugründung und den Übergang von der Pädagogischen Hochschule zur Universität spürbar war, die persönliche Betreuung und das durchdachte Studienkonzept haben mich schnell überzeugt. Mein erstes Semester habe ich noch an der damaligen Pädagogischen Hochschule begonnen, bevor wir dann in die neue Universitätsstruktur übernommen wurden.
Würdest du dich wieder für die Uni Erfurt entscheiden? Und wenn ja, warum?
Definitiv! Ich würde mich jederzeit wieder für die Uni Erfurt entscheiden. Schon damals war das Studium sehr praxisnah, und ich fühlte mich bestens auf den Schuldienst vorbereitet. Außerdem hat die Stadt Erfurt ein ganz besonderes Flair, das man einfach erleben muss. Die Universität selbst punktet mit einer familiären Atmosphäre, in der man sich nicht als Matrikelnummer fühlt, und die Lehrenden nehmen sich wirklich Zeit für die Studierenden.
Wie hat dich die Universität auf all das vorbereitet und welche Studieninhalte kannst du jetzt im Beruf anwenden?
Ich gehöre zu den Absolvent*innen, die das Lehramtsstudium an Grundschulen noch mit dem ersten Staatsexamen abgeschlossen haben. Die breit gefächerte Ausbildung in mehreren Fächern hat mir eine hervorragende Grundlage gegeben, um später im Schulalltag erfolgreich zu sein. Besonders wertvoll waren die pädagogischen und didaktischen Grundlagen, die in Kombination mit den fachwissenschaftlichen Inhalten ein solides Fundament für den Vorbereitungsdienst und letztlich das zweite Staatsexamen bildeten.
Hast du einen besonderen Tipp zum Berufseinstieg für unsere zukünftigen Absolvent*innen?
Mein wichtigster Rat ist: Sammelt so viele praktische Erfahrungen wie möglich. Geht an Schulen, macht Praktika und tauscht euch mit erfahrenen Lehrkräften aus. Wenn ihr plant, in einem anderen Bundesland zu arbeiten, solltet ihr euch frühzeitig über die dortigen Rahmenbedingungen informieren. Ich selbst habe meinen Vorbereitungsdienst in Schleswig-Holstein absolviert und bin danach direkt nach Hamburg gewechselt. In solchen Fällen muss man manchmal bei behördlichen Vorgaben zweimal nachfragen, um sichergehen zu können, dass das alles gut klappt.
Was vermisst du aus deiner Studienzeit (in Erfurt) am meisten?
Ganz klar das Studentenleben, die Stadt und den Kontakt zu Freund*innen. Leider verliert man sich im Laufe der Zeit oft aus den Augen. Meine Zeit im Studierendenwohnheim war fantastisch, besonders in der Weihnachtszeit, wenn wir alles liebevoll dekoriert haben. Ich erinnere mich auch noch gut an die beeindruckende, damals neu eröffnete Bibliothek. Und einfach das Gefühl, mit der Straßenbahn anzukommen und das Uni-Gelände zu betreten – das hatte etwas Besonderes.
Dein Resümee…?
Ich bin mittlerweile seit mehr als 20 Jahren im Schuldienst, inklusive Vorbereitungsdienst. Es ist der schönste Beruf, den ich mir vorstellen kann. Besonders freue ich mich darüber, dass ich heute selbst angehende Lehrkräfte betreuen und den Vorbereitungsdienst und die Praktika an unserer Schule koordinieren darf. Die Uni Erfurt hat dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet. Ohne sie wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Dafür bin ich sehr dankbar.