Commitment Award 2023: Fünf Projekte sind nominiert

Ausgezeichnet , Engagement , International , Vorgestellt
Menschen, die sich um den Erdball herum an den Händen fassen

Bereits zum zwölften Mal verleiht die Willy Brandt School of Public Policy der Universität Erfurt in diesem Jahr zusammen mit der Engagementpreis-Stiftung den Commitment Award. Ziel ist es, nachhaltigen Ideen und sozialen Projekten eine Anschubfinanzierung zu ermöglichen. Studierende und Alumni der Brandt School können zugleich mit ihren Initiativen zeigen, was sie im Master-Studium gelernt haben. Die besten drei Projekte werden mit jeweils 1000 Euro Startkapital prämiert.

Willy Brandt selbst war ein Treiber des sozialen Wandels, was sich klar in seinen sozialen und politischen Reformen widerspiegelt. Er war davon überzeugt, dass Politik keinen Zweck erfüllt, wenn die Politiker und Politikerinnen kein klares Ziel vor Augen haben, wenn sie Politik machen. Das multikulturelle, divers orientierte Umfeld der Brandt School bietet Studierenden die Möglichkeit, im Rahmen des Commitment Awards neue soziale Projekte zu entwickeln – in Erfurt und weltweit.

Jedes Jahr wählt beim Commitment Award eine Expertenjury drei Gewinner aus und orientiert sich dabei an folgenden Leitfragen: Wie gemeinnützig ist das Projekt? Wie viel Potenzial und Nachhaltigkeit weist das Projekt auf? Wird das Preisgeld verantwortungsvoll und effektiv einsetzt? Wird das Projekt mit hoher Wahrscheinlichkeit umgesetzt? Fünf Projekte sind in diesem Jahr nominiert. Wir stellen sie hier kurz vor:

“Afghan Girls to University” (Sayed Ziafatullah Saeedi)

Im Mittelpunkt des Projekts "Afghan Girls to University" von Sayed Ziafatullah Saeedi stehen zehn weibliche Überlebende eines Selbstmordattentats auf das Kaaj Educational Center in Kabul (Afghanistan) im Jahr 2022, denen die Taliban den Zugang zu Bildung verwehren. Obwohl sie über hervorragende Qualifikationen verfügen, können sie sich nicht für Universitäten in den USA/Europa bewerben, da das afghanische und das US-amerikanische/europäische Bildungssystem weit auseinanderklaffen und die Studentinnen mit Letzterem nicht vertraut sind. Um ihnen zu helfen, sich erfolgreich an Universitäten in den USA/Europa zu bewerben, führt dieses Projekt erstens ein Einzeltutoriumsprogramm ein, das von Freiwilligen von in den USA ansässigen Universitäten geleitet wird, und zweitens finanziert es die einmalige Gebühr von 59 USD für ihren Englischtest mit Duolingo. Das Projekt wird vollständig von Freiwilligen durchgeführt und nutzt dabei ein Netzwerk von Freiwilligen in den USA. Es soll über sechs Monate realisiert werden und dadurch nachhaltig bleiben, dass die Verbindungen und Ressourcen der Alumni an ihren zukünftigen Universitäten genutzt werden.

“The Inclusion Initiative: Empowering Students for Change” (Anushree Dirangane and Zenah Nantumbwe)

"The Inclusion Initiative", ein Projekt von Anushree Dirangane und Zenah Nantumbwe, zielt darauf ab, eine Peer-Support-Gruppe gegen Diskriminierung an der Universität Erfurt einzurichten. Dafür sollen ausgewählte Studierende eine professionelle Ausbildung zur Bekämpfung von Diskriminierung erhalten. Diese Studierenden sollen künftig eine Gruppe bilden, die zum einen für das Thema Diskriminierung sensibilisiert und ein Umfeld schafft, in dem Ausgrenzung udn Hass keinen Platz finden. Zum anderen sollen so Studierende unterstützt und die Inklusion auf dem Campus gefördert werden.

“Cattle Raid Child Care and Reintegration Project” (Arupur Charles Peyo)

Das "Cattle Raid Child Care and Reintegration Project" (Projekt zur Betreuung und Wiedereingliederung von Kindern, die Opfer von Viehdiebstählen geworden sind) konzentriert sich auf die großen Herausforderungen, mit denen gefährdete Kinder in Nyangatom Woreda konfrontiert sind. Diese Kinder sind aufgrund von Problemen und Konflikten, wie z. B. Viehdiebstählen, besonders gefährdet, da sie Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung ausgesetzt sind und oft arbeiten müssen, um zu überleben. Das Projekt von Arupur Charles Peyozielt darauf ab, diesen Kindern umfassende Betreuung, Schutz und Unterstützung durch familienbasierte Beratung, Bildung und Berufsausbildung zu bieten, um sie besser in die Gesellschaft zu integrieren. Dadurch soll die Gefahr, denen die Kinder ausgesetzt sind, minimiert werden und es soll Ihnen die Möglichkeit zu einer besseren Zukunft für sich selbst und die Gemeinschaft, in der sie leben, geboten werden.

“TradeTeach” (Sharmaine Salazar)

"TradeTeach" ist eine sozialwirtschaftliche Plattform, die Senioren und Studierende zusammenbringt, die sich gegenseitig unterstützen. Dabei sollen die Senioren Haushaltsgeräte, Werkzeuge u.ä., was sie nicht häufig nutzen, den Studierenden, die sie sich ggf. nicht leisten können, zur Verfügung stellen. Im gegenzug unterstützen die Studierenden beispielsweise bei Computerfragen oder technischen Problemen. Auf diese Weise soll zum einen eine Verbindung zwischen den Generationen geschaffen werden, zum anderen kann der Zugang zu materiellen Gütern und Dienstleistungen erleichtert und unter dem Motto "Mehr nutzen, weniger kaufen" zugleich der CO2-"Fußabdruck" verbessert werden.

“Digital Literacy for the Social Incidence” (Francisco Calep Pimienta González und Cristhy Alejandra Alpuche Cabrera)

"Digital Literacy for the Social Incidence" oder kurz: "Dig-Incidence" ist ein Projekt zur Verbesserung der digitalen Kompetenzen von Organisationen der Zivilgesellschaft (CSOs) in Mexiko, um ihre Wirkung in die Gesellschaft hinein zu stärken. Durch Mentoring und Weiterbildungskurse sollen die Teilnehmer*innen hinsichtlich ihrer digitalen Fähigkeiten geschult werden und lernen, wie sie digitale Werkzeuge nutzen für ein besseres gesellschaftliches Miteinander nutzen können. Das Projekt umfasst Module zu Informationsmanagement, spezialisierten Suchmaschinen, KI-Anwendungen, Projektmanagement und digitaler Kommunikation. Dabei sollen die Lerninhalte auf einer speziellen Website frei zugänglich gemacht werden, damit möglichst viele zivilgesellschaftliche Organisationen davon profitieren können.

Nun heißt es also "Daumen drücken". Wer in diesem Jahr die Nase vorn hat, entscheidet sich im Juli. Aber ehrlich gesagt: Für uns sind jetzt schon alle Projekt Gewinner und wir wünschen allen viel Glück!

Die Preisverleihung...

... fand am 6. Juli vor geladenen Gästen im Collegium Maius statt. Lesen Sie in unserer News, wer gewonnen hat.

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