Insgesamt elf Projekte gehen in diesem Jahr im Commitment Award der Willy Brandt School of Public Policy ins Rennen. Im Wettbewerb können die Studierenden nicht nur beweisen, was sie im Master Public Policy über Nachhaltigkeit und Projektmanagement gelernt haben, sondern bekommen auch die Möglichkeit, mit dem Preisgeld ihre sozialen Projekte Wirklichkeit werden zu lassen. Wer die begehrten dotierten Preise erhält, wird am 10. Juli im Kaisersaal bekannt gegeben. Bis dahin stellen wir die Projekte der Studierenden und Alumni in unserem Blog vor. Kilichova Nargiza und Ravshanbek Abdurahimov verantworten das Projekt "School of Values".
„Durch die Entwicklung einer werteorientierten Gesellschaft können wir Motivation, Wandel und Hoffnung für hunderte junge Schüler der Ferganga-Region in Usbekistan generieren“ – das ist die Vision von Kilichova Nargiza und Ravshanbek Abdurahimov, Studierende der Willy Brandt School of Public Policy der Uni Erfurt. Im Rahmen ihres Projektes „Schule der Werte“ sollen deshalb Oberstufenschüler im Alter von 16 bis 18 Jahren durch die Integration eines innovativen Lehrmodells in das formelle Schulsystem eine neue Möglichkeit der Persönlichkeitsentwicklung erhalten. Insbesondere Mädchen und junge Frauen, die in dem muslimisch geprägten Land oft nur geringe Berufschancen besitzen, sollen dabei gefördert werden. Die Idee: In kurzen Lehreinheiten werden die Schüler in den Bereichen Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Emotionale Intelligenz und Teamfähigkeit geschult. Durch das Überschreiten von Grenzen der traditionellen Bildung sollen sich die Schüler Zielstrebigkeit, organisatorische Fähigkeiten sowie rhetorische Ausdrucksfähigkeit aneignen. Ziel ist es, die universellen Werte von Toleranz, Freiheit, Gleichberechtigung und Menschenwürde zu verbreiten. Zur Umsetzung ihres Projekts planen die Studierenden die Anmietung von Konferenzräumen, die Entwicklung eines Lehrplans, den Kauf von Lehrmaterialien, die Erstellung von Flyern und T-Shirts mit einem eigenen Logo sowie die Bereitstellung eines Zugangs zum Internet und die Möglichkeit, eine Bibliothek zu nutzen. „Für eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts wollen wir eng mit lokalen Einrichtungen, wie beispielsweise der Bibliothek oder der Radiostation kooperieren“, erklären die Studierenden. „In Zusammenarbeit mit der Radiostation Ruxsor FM wollen wir auch eine eigene Sendung zu dem Thema produzieren.“ Die beiden Studierenden verfügen nicht nur über regionale Kenntnisse und Kontakte, sondern haben als Jugendbotschafter im Projekt „World at School“ und mit einem juristischen beruflichen Hintergrund auch die notwendigen Erfahrungen, um ihr Projekt zum Erfolg zu führen. Langfristig hoffen sie, eine Jugendorganisation in der Fergana-Region zu etablieren. Dort sollen sich die Jugendlichen treffen und austauschen sowie ein Angebot von Sprachkursen und anderen Weiterbildungsmöglichkeiten wahrnehmen können.