Insgesamt elf Projekte gehen in diesem Jahr im Commitment Award der Willy Brandt School of Public Policy ins Rennen. Im Wettbewerb können die Studierenden nicht nur beweisen, was sie im Master Public Policy über Nachhaltigkeit und Projektmanagement gelernt haben, sondern bekommen auch die Möglichkeit, mit dem Preisgeld ihre sozialen Projekte Wirklichkeit werden zu lassen. Wer die begehrten dotierten Preise erhält, wird am 10. Juli im Kaisersaal bekannt gegeben. Bis dahin stellen wir die Projekte der Studierenden und Alumni in unserem Blog vor. "Save our Future" ist das Anliegen der Studentin Harini Suresh.
Warum ist mein Körper wichtig? Was ist eine gute Berührung, was ist eine schlechte? Für diese und weitere Fragen möchte Harini Suresh, Public-Policy-Studentin an der Willy Brandt School der Universität Erfurt, Kinder in der Stadt Chennai im Süden Indiens sensibilisieren. „In Chennai gibt es einen großen Bedarf im Hinblick auf die Sensibilisierung für das Thema Kindesmissbrauch. Die vorhandenen Aufklärungsmaterialien sind oft nicht kindgerecht gestaltet und nur schwer für Menschen mit geringerer Bildung zugänglich“, sagt Harini. Im Rahmen ihres Projekts sollen nun Kinder der Klassenstufen 1 bis 5 sowie Erwachsene aus niedrigen Einkommensklassen geschult werden. In einzelnen, leicht verständlichen Lerneinheiten soll dabei die Komplexität des Themas reduziert und gut verständlich vermittelt werden. Methodisch möchte Harini mit Videos arbeiten, die sowohl in Englisch als auch in der Landessprache Tamil produziert werden sollen. „Das Hauptanliegen meines Projekts ist die Bereitstellung von kindgerechten Lehrmaterialien zum Thema Kindesmissbrauch. Dazu zählen neben Videos auch Bilderbücher und Geschichten, die einen Bezug zum Alltag der Kinder aufweisen“, erläutert die Studentin. Harini arbeitete bereits zwei Jahre als Lehrerin im „Teach for India Fellow“-Programm und war an der Errichtung eines selbsttragenden Gemeindezentrums beteiligt. Dort können nun Erwachsene Lesen und Schreiben lernen, zudem finden Sensibilisierungskampagnen zur Einhaltung von Hygienevorschriften sowie einem rücksichtsvollen Umgang mit der Umwelt statt. „Durch diese Tätigkeiten konnte ich mir die für eine erfolgreiche Umsetzung meines Projekts notwendigen sozialen, organisatorischen und analytischen Fähigkeiten aneignen. Außerdem habe ich regionale Kenntnisse und durch die Arbeit an der Basis einen guten Kontakt und Zugang zu Studierenden“, ist Harini überzeugt. Letztere sollen als Freiwillige das Projekt unterstützen und in ihren Nachbarschaften über das Thema Kindesmissbrauch aufklären. Durch diese Mitarbeit sowie die Erstellung von Bannern und Plakaten soll das Projekt bekannt gemacht werden. „Langfristig hoffe ich auf die Mitarbeit von professionellen Beratern“, sagt Harini. „Vielleicht lassen sich dann auch Unterkünfte für betroffene Kinder sowie eine psychologische Betreuung realisieren.“