Insgesamt elf Projekte gehen in diesem Jahr im Commitment Award der Willy Brandt School of Public Policy ins Rennen. Im Wettbewerb können die Studierenden nicht nur beweisen, was sie im Master Public Policy über Nachhaltigkeit und Projektmanagement gelernt haben, sondern bekommen auch die Möglichkeit, mit dem Preisgeld ihre sozialen Projekte Wirklichkeit werden zu lassen. Wer die begehrten dotierten Preise erhält, wird am 10. Juli im Kaisersaal bekannt gegeben. Bis dahin stellen wir die Projekte der Studierenden und Alumni in unserem Blog vor. Im Projekt "Der Traum stirbt nie" möchte Kanishka Mirwais an den 2009 in Afghanistan ermordeten Studenten Sultan Mohammad Munadi erinnern und seine Familie unterstützen.
Im September 2009 wurde Sultan Mohammad Munadi in Afghanistan von den Taliban ermordet. Der ehemalige Public-Policy-Student der Willy Brandt School der Universität Erfurt begleitete während der vorlesungsfreien Zeit den New-York-Times-Journalisten Steffen Ferrel als Übersetzer auf einer Reise nach Kunduz. In der Provinz wurden sie von den Taliban entführt. Der Journalist konnte bei einer Rettungsaktion durch die NATO befreit werden, Sultan Mohammad Munadi kam ums Leben. Seit seinem Tod sind inzwischen einige Jahre vergangen, aber Kanishka Mirwais, Public-Policy-Student, möchte sein Andenken bewahren und die Familie von Sultan Mohammad Munadi unterstützen. „Nach seinem Tod wurden einige Spenden für die Familie gesammelt, aber mittlerweile sind sie in Vergessenheit geraten“, sagt Kanishka. „Durch diese kleine Initiative soll den zwei Kindern von Sultan Hoffnung gegeben werden, dass sie vielleicht eines Tages den Traum ihres Vaters von einem Public-Policy-Studium zu Ende führen können“. Im Rahmen seines Projekts möchte Kanishka die Familie von Sultan Mohammad Munadi, die vermutlich in der Nähe von Kabul lebt, mit Hilfe seines großen Facebook-Netzwerks finden. Er möchte die Schulgebühren der Kinder bezahlen und ihnen einen Deutsch-Kurs ermöglichen. Außerdem soll die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam gemacht werden, um noch mehr Spenden zu generieren und die Familie stärker unterstützen zu können. „Die Kinder sollen zur Schule gehen und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken“, erklärt Kanishka. „Und sie sollen merken, dass wir den Mut ihres Vaters nicht vergessen haben und für sie sorgen werden.“