Friedrich Schlupp ist stellvertretender Schulleiter an der Staatlichen Regelschule Floh-Seligenthal in Thüringen. Spätestens nach den Schulpraktika während seines Studiums war klar, dass er Lehrer werden möchte und dank seiner Liebe zur Musik und der Begeisterung für Mathematik auch, für welche Fächer. Über seinen Alltag als Lehrer berichtet uns der "Mathemann", wie er von seinen Schülerinnen und Schülern liebevoll genannt wird, hier im Interview...
Wie bist du auf Erfurt und die Universität aufmerksam geworden?
Ich wollte damals unbedingt Musik studieren. Nach langen Recherchen bin ich auf die Universität Erfurt aufmerksam geworden. Aufgrund der Heimatnähe war es für mich der perfekte Studienort. Nach dem Hochschulinfotag und einem Gespräch mit der Studienfachberaterin war meine Entscheidung klar: Ich mache den Eignungstest. Und als ich den dann bestanden hatte, habe ich mich gleich an der Uni Erfurt beworben und wurde dort auch immatrikuliert.
Würdest du dich wieder für die Uni Erfurt entscheiden? Und falls ja, warum?
Ja! Der Erfurter Campus ist ein Campus der kurzen Wege. Alles was Studentinnen und Studenten zum erfolgreichen Studieren benötigen (Bibliothek, Hörsäle etc.) ist schnell zu erreichen. Außerdem ist die Universität Erfurt nicht ganz so groß, so dass das Studentenleben schon einen sehr familiären Charakter hat.
Warum wolltest du Lehrer oder Lehrerin werden?
Eigentlich wollte ich gar nicht unbedingt Lehrer werden. Es war dann mehr oder weniger eine familiäre Entscheidung, es doch zu versuchen und zunächst den Bachelor zu machen. Während meiner Praktika wurde mir aber schnell klar, dass Lehrer sein, genau das Richtige für mich ist. Heute bestätigt sich das fast jeden Tag!
Wie hat dich die Universität auf das Lehramt vorbereitet und welche Studieninhalte kannst du jetzt anwenden?
Mein Studium hat mich gut darauf vorbereitet, die Schule bzw. den Unterricht aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Durch meine Schulpraxis habe ich mir dann vor allem angeeignet, wie man guten Unterricht plant und zu gestaltet – nämlich schülerorientiert.
Was war dein Lieblingsfach in der Schule und unterrichtest du das jetzt?
Ein konkretes Lieblingsfach hatte ich während der Schulzeit nicht. Natürlich hatte ich durch mein Hobby (Gitarre spielen) immer eine Vorliebe für das Fach Musik. Zu meinem Musiklehrer aus Schulzeiten habe ich immer noch ein sehr gutes Verhältnis. Davon abgesehen lagen meine Stärken eher in den Naturwissenschaften und der Geografie. Durch meinem Mathelehrer in der gymnasialen Oberstufe habe ich die Liebe zur Mathematik entdeckt. Und die ist bis heute erhalten. Ich denke, das können alle meine Schülerinnen und Schüler bezeugen. Ich werde immer ganz liebevoll der „Mathemann“ genannt. :-)
Wie kann man sich eine klassische Arbeitswoche bei dir vorstellen?
Ich denke, als Lehrerin und Lehrer gibt es keine klassische Arbeitswoche in engeren Sinne. Natürlich erfolgt jede Woche meine Arbeit nach einem Stundenplan, aber es gibt jeden Tag etwas Neues. Kinder sind so verschieden und sie können jeden Tag zu etwas Besonderem machen. Seitdem ich stellverstretender Schulleiter bin, beginnt bei mir die Arbeit morgens um halb sieben in meinem Büro. Dort erledige ich erstmal Anrufe und mache mir einen Plan für den Tag. Dann wird unterrichtet und zwischendurch muss manchmal auch ein Vertretungsplan gestrickt werden. Nachmittags bereite ich mich schon auf den kommenden Tag vor, korrigiere Arbeiten und schauen, was sonst noch, z.B. an administrativen Aufgaben, erledigt werden muss.
Welche Eigenschaften zeichnen deiner Ansicht nach einen guten Lehrer oder gute Lehrerin aus?
Flexibilität, Struktur, Humor, Nerven wie Drahtseile und Durchsetzungsvermögen sind wichtige Eigenschaften, die Lehrkräfte mitbringen sollten.
Begegnen dir bei deiner Arbeit auch Vorurteile gegenüber Lehrkräften?
Natürlich! Vorurteile gegenüber Lehrerinnen und Lehrer gibt es ja zu Hauf. Meiner Meinung nach hat der Stellenwert des Lehrers in der Gesellschaft gelitten. Dagegen hilft nur: Ärmel hochkrempeln und gemeinsam im Kollegium Dinge bewegen. Nur durch kontinuierliche Arbeit und Entwicklung lassen sich Vorurteile aus der Welt schaffen. Gerade in der jetzigen Zeit gibt es ein riesiges Entwicklungspotenzial. Man muss es nur anpacken.
Gibt es etwas, das du anderen Lehramtsstudierenden mit auf den Weg geben kannst?
Seid zielstrebig, innovativ und mutig.
Und was vermisst du aus deiner Studienzeit am meisten?
Natürlich die vielen schönen Abende mit meinen Mitstreitern bei dem ein oder anderen Kaltgetränk. ;-)
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