Gleich nach dem Abitur stand für unsere Absolventin Alexandra fest, dass sie Grundschullehrerin werden möchte. Es gab viele Gründe, die sie damals an die Universität Erfurt gelockt haben: die guten Studienbedingungen, die Stadt Erfurt und vor allem die Option, "Grundschullehramt" im Bachelor-Master-System studieren zu können. Die Lehrerausbildung ist an der Universität Erfurt in das BA-/MA-Studienkonzept integriert. So konnte Alexandra bereits mit der Wahl ihrer Fächer-Kombination den Grundstein für ihren Berufswunsch legen. Sie hat im Hauptfach Primare und Elementare Bildung (früher "Pädagogik der Kindheit") studiert und als Nebenstudienrichtung Kunst im Bachelor gewählt.
Im Anschluss an ihr Bachelor-Studium absolvierte sie, ebenfalls hier an der Uni Erfurt, erfolgreich den Master of Education Grundschule (ehemals Magister Lehramt Grundschule). Heute ist sie Klassenlehrerin an einer Thüringer Grundschule. In einem persönlichen Gespräch hat sie uns verraten, ob und welche Studieninhalte sie nun im Beruf anwenden kann. Außerdem hat sie Tipps für zukünftige Absolventen für einen gelungenen Berufseinstieg.
Wie sind Sie damals auf Erfurt und die Universität aufmerksam geworden?
Alexandra: Als für mich feststand, dass ich den Beruf "Grundschullehrerin" anvisiere, habe ich mich über das Internet, beim Hochschulinfotag sowie bei Studierenden intensiv über die Uni Erfurt informiert. Dabei habe ich viele positive Eindrücke sammeln können, die mich bei der Wahl meiner Hochschule entscheidend beeinflusst haben.
Würden Sie sich wieder für Erfurt entscheiden? Warum?
Alexandra: Ja. Auch nach Beendigung des Studiums kann ich die Universität Erfurt nur weiterempfehlen. Vor allem wegen der guten Studienbedingungen – das waren für mich die überschaubare Studierendenzahl, ein gutes Betreuungsverhältnis, die kurzen Wege auf dem Campus und die günstige Wohnheimsituation. Ich würde mich jederzeit wieder für das Studium hier entscheiden. Auch die Option „Grundschullehramt“ im Bachelor- und Master-System zu studieren, kann ich nur befürworten. Außerdem ist Erfurt eine abwechslungsreiche und interessante Stadt.
Wie hat Sie die Universität auf das Berufsleben vorbereitet und welche Studieninhalte können Sie jetzt im Beruf anwenden?
Alexandra: Das Studium hat mich inhaltlich sehr gut auf das Berufsleben vorbereitet. Im Bachelor-Studium Primare und Elementare Bildung (früher "Pädagogik der Kindheit") lag der Schwerpunkt auf theoretischen, fachwissenschaftlichen Kenntnissen. Das Master-Studium "Lehramt Grundschule" hat mir viele praxisbezogene Seminare und Vorlesungen geboten sowie zahlreiche Praktika, die mit eigenen Unterrichtsversuchen verbunden waren. Die Studienbereiche "Studium Fundamentale" und "Berufsfeld" haben mir ermöglicht, Lehrveranstaltungen über den eigenen Studienschwerpunkt hinaus zu belegen und damit über den Tellerrand zu blicken.
Nach meiner Referendarzeit habe ich eine Anstellung als Grundschullehrerin in Thüringen erhalten. Im Schulalltag greift man ständig auf die unterschiedlichen Studieninhalte zurück. Neben didaktischen Kenntnissen und fachwissenschaftlichen Inhalten spielen erziehungswissenschaftliche und psychologische Kenntnisse eine große Rolle. Aus dem Schulalttag würden mir dazu so einige Dinge einfallen, zum Beispiel: Lehrplan, Schulgesetz, Unterrichtsformen, Sozialformen, Differenzierung, Förderpläne, Zeugnisse, Bewertung, Motivation, Unterrichtsstörungen, verhaltensauffällige Kinder, Hochbegabung, Klassenlehrer, Wandertage, Elternarbeit, Vertretungsstunden, Fortbildung, Zukunft …
Haben Sie einen besonderen Tipp für unsere zukünftigen Absolventen zum Berufseinstieg?
Alexandra: Die eineinhalb-jährige Referendarzeit, die sich an das Grundschulstudium anschließt, war eine harte Zeit. Vier Tage pro Woche habe ich an einer Grundschule gearbeitet und einen Tag pro Woche habe ich Seminare am Studienseminar an der Erfurt School of Education besucht. Ich musste mich zahlreichen Hospitationen und Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass ich die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten besitze. Das bedeutete, einem ständigen Spagat zwischen den theoretisch orientierten Anforderungen des Studienseminars und den praktisch orientierten der Schule ausgesetzt zu sein. Die Absolventen sollten sich davon aber nicht entmutigen lassen.
Mein Berufsalltag ist äußerst abwechslungsreich – kein Tag gleicht dem anderen. Als Klassenlehrerin einer 1. Klasse habe ich mich im ersten Jahr oft gefragt, ob ich alles richtig mache. Hierbei ist es wichtig, auf das eigene Können zu vertrauen, sich von Eltern und Kollegen nicht verunsichern zu lassen sowie sich mit anderen Absolventen auszutauschen.
Die umfangreichen Stundenvorbereitungen, wie sie im Studium und Referendariat gefordert werden, sind für den Lernprozess sicherlich wichtig, doch im Schulalltag mit 27 Wochenunterrichtsstunden zeitlich nicht zu leisten. Findet für euch eine eigene effektive Form der (schriftlichen) Vorbereitung!
Insgesamt muss ich sagen, dass ich als Grundschullehrerin viele schöne Augenblicke mit den Kindern erlebe und mir der Beruf viel Spaß macht.