Wie bist du damals auf Erfurt und die Universität aufmerksam geworden?
Während meines Bachelors hatte ich bereits einen Kurs in Public Policy, den ich sehr interessant fand. Anschließend absolvierte ich ein längeres Praktikum im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das mir gezeigt hat, wie vielfältig und spannend die Arbeit in der öffentlichen Verwaltung sein kann, sodass ich dann „Public Policy“ studieren wollte. Ich habe mir verschiedene Programme in Deutschland und Europa angeschaut und fand das Angebot der damaligen Erfurt School of Public Policy, inzwischen Willy Brandt School of Public Policy, am überzeugendsten.
Würdest du dich wieder für die Uni Erfurt entscheiden? Und falls ja, warum?
Es gibt viele gute Gründe, nach Erfurt zu kommen und dort zu studieren. Mir hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen und ich bin auch länger als die geplanten zwei Jahre geblieben.
Wie hat dich die Universität auf das Berufsleben vorbereitet und welche Studieninhalte kannst du jetzt im Beruf anwenden?
Nach dem Studium habe ich weiter an der Universität bzw. der Brandt School als Programmkoordinatorin für das Master-Programm „Public Policy“ gearbeitet, sodass ich natürlich sehr viele Anknüpfungspunkte hatte. Die gibt es aber auch immer noch. So musste ich z.B. bei meinem letzten Vorstellungsgespräch Vorschläge zur Evaluierung einer politischen Maßnahme entwickeln. Da musste ich an einen meiner ersten Kurse an der Uni Erfurt zurückdenken. Wir haben uns damals im Kurs „Introduction to Public Policy“ mit dem „Policy Cycle“ und der Evaluation von politischen Entscheidungen beschäftigt. Wer weiß, ob ich die Stelle auch bekommen hätte, wenn wir das damals nicht besprochen hätten.
Wie hat das Studium der Public Policy deinen Blick auf Deutschland und die Welt verändert?
Das Programm „Public Policy“ ist sehr international geprägt. Gemeinsam mit einem Studenten aus Afghanistan habe ich zum Beispiel ein Referat über die erste Petersberger Afghanistan-Konferenz zur Übergangsphase in Afghanistan nach 2001 gehalten. Seine Anmerkungen und Einschätzungen haben dazu geführt, dass ich über bestimmte Punkte noch einmal ganz anders nachgedacht habe und so eine andere Perspektive einnehmen konnte.
Was vermisst du aus deiner Studien- und Arbeitszeit (in Erfurt) am meisten?
Natürlich meine Freunde aus dem Studium, die man jetzt einfach nicht mehr so häufig sieht, aber auch meine ehemaligen Kolleginnen und Kollegen von der Brandt School und der Universität.
Hast du einen besonderen Tipp zum Berufseinstieg für unsere zukünftigen Absolventen?
Ich empfehle, sich viel Zeit für das Erstellen der Bewerbungsunterlagen zu nehmen.