Die Zusammenarbeit zwischen Menschen ist entscheidend für den Erfolg von Organisationen und Gesellschaften. Eine solche Zusammenarbeit ist jedoch in der Regel mit Kosten und Nutzen verbunden, die zu verschiedenen Zeitpunkten entstehen oder realisiert werden. In dieser Studie wird anhand von Experimenten analysiert, wie sich die Bereitschaft zur Zusammenarbeit ändert, wenn die Kosten und der Nutzen der gemeinsamen Anstrengung zu unterschiedlichen Zeitpunkten anfallen. Die Ergebnisse zeigen, dass Zusammenarbeit abnimmt, wenn die Vorteile in die Zukunft verschoben werden, und zunimmt, wenn stattdessen die Kosten in der Zukunft liegen. Die Analyse zeigt, dass Veränderungen im Kooperationsverhalten auf drei Faktoren zurückzuführen sind: (i) Veränderungen in der Einschätzung der Kooperationsbereitschaft anderer, (ii) Veränderungen in der Bereitschaft zur bedingten Kooperation und (iii) das Maß der Ungeduld einer Person. Interessanterweise bleibt die Zustimmung zu Kooperationsnormen unbeeinflusst von zeitlichen Aspekten, was darauf hindeutet, dass Verhaltensänderungen auf Veränderung im Grad der Einhaltung von Normen beruhen, nicht auf einer Änderung der Normen selbst.

Abstract

Cooperation between individuals, a critical component of organizational and societal success, typically involves costs and benefits that accrue at different points in time. Using a series of controlled experiments, this paper provides a comprehensive analysis of the determinants of cooperation in an intertemporal context. Our findings demonstrate that cooperation is significantly reduced when the benefits of cooperation are shifted into the future, whereas delaying costs leads to an increase in cooperation. Our analysis of the underlying behavioral mechanisms reveals that the change in the level of cooperation can be explained by three factors: (i) a shift in the beliefs about others’ efforts, (ii) a shift in the willingness to conditionally cooperate, and (iii) an individual’s degree of impatience. We further find that injunctive norms of cooperation are unaffected by the timing of consequences, indicating that changes in behavior are due to a change in norm compliance rather than the norm itself. Implications for management practices are discussed.