Die Lernwerkstatt bei der "Qualitätsoffensive Lehrer_innenbildung"

Veranstaltungen
Auf einem geöffneten Laptop liegt eine Broschüre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung "Qualitätsoffensive Lehrer:innenbildung"

Vom 11. bis 12.Oktober 2016 fand der 1. Programmkongress zur “Qualitätsoffensive Lehrer_innenbildung” im Berliner Kongresszentrum (BCC) organisiert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) statt. Ziel des Kongresses war die Förderung des fachlichen Austauschs und die Vernetzung von Projektbeteiligten aus ganz Deutschland.

Dazu wurde in Vorträgen, Diskussionsrunden und Foren rund um das Thema gesprochen, wie universitäre Lehrer_innenausbildung gestärkt werden könne.

Auch wir – Prof. Dr. Sandra Tänzer und Marc Godau – waren mit dabei. Wir haben sowohl unser Projekt in Form einer Posterpräsentation vorstellen können, als auch viele Anregungen mitnehmen können, neue Kontakte knüpfen und mit vielen Akteur_innen aus allen Phasen der Lehrer_innenbildung diskutieren.

Besonders interessant war, dass neben Inputs namhafter Wissenschaftler_innen auch Studierende und Lehrer_innen zu Wort kamen, um Stellung zur Situation und zu Anforderungen an die Professionalisierung von Lehrer_innen zu beziehen.

In Foren gab es weiter Gelegenheit, sich in einzelnen Themenbereichen vertieft über den aktuellen Stand der Diskussion zu informieren und Probleme zu identifizieren. Als besonders empfand ich die Situation, dass über die Qualität der Ausbildung für den Kompetenzzuwachs viel nachgedacht und geforscht wird. Jedoch wird insgesamt beklagt, dass wir – neben vielen neuen Modellen verbesserter Ausbildungsstrukturen – künftig einerseits den Schwerpunkt stärker auf die Wirkung von Lehrer_innenbildung und andererseits auf die Mikrostrukturen der Lernprozesse legen müssen.

Auch für unsere Arbeit in der Lernwerkstatt konnten wir dabei viel Überzeugung erlangen. So erwähnte etwa Prof. Dr. Zlatkin-Troitschanskaia die Antwort eines Kollegen der Universität Harvard auf die Frage, woran eine gelungene Universitätsausbildung im Lehramt zu erkennen sei. Er sagte, dass die Kompetenzzuwächse auch dann gleich hoch sein müssten, wenn alle Dozierenden ein Jahr abwesend seien. Entscheidend sind nämlich nicht nur formale Lernprozesse innerhalb von Universitätsveranstaltungen. Genauso wichtig ist die Förderung informeller Lernprozesse, deren Fokus auf Selbstbildungsprozessen liegt. Und eben die Verbindung oder mindestens Fokussierung beider – formaler und informeller – Lernkontexte ist ein entscheidendes Ziel der Arbeit unserer Lernwerkstatt an der Universität Erfurt.