Der Einfluss von Farbe und Licht auf das Lernverhalten

Seminare

Ein Beitrag aus dem gemeinsamen Kooperationsseminar „Digital Teilhaben“ mit der Universität Siegen

von: Emma, Ferdaus, Lea und Caro

Das Klassenzimmer ... ein Ort, den Schüler_innen betreten und oftmals schnellstmöglich wieder verlassen wollen. Einige konzentrieren sich auf den Unterricht, andere schauen aus dem Fenster, manche starren eine Wand an, Hauptsache die Zeit geht um und sie können den Raum wieder verlassen. Dabei denken sie aber nicht daran, warum zum Beispiel alle Fenster auf der einen Seite sind oder warum manche Wände gelb oder grün gestrichen sind. Genau diese Faktoren haben einen großen Einfluss auf das Lernverhalten der Schüler_innen. Dieser Beitrag befasst sich genau mit diesem Punkt. 

Welchen Einfluss haben Licht und Farbe genau und wie muss ein Klassenzimmer aufgebaut sein für die “perfekte“ Lernumgebung?

Fangen wir mit der Beleuchtung an. Der Klassenraum wird betreten, das Licht geht an und beim verlassen des Raumes wird es wieder ausgeschaltet. Aber ist dies die einzige Funktion des Lichts? Die Antwort lautet „Nein!“.

Generell gesagt, wirkt sich Lichtfarbe emotional und biologisch auf den Menschen aus. Warmes Licht wirkt beruhigend und entspannend. Gleichzeitig fördert es das Schlafhormon Melatonin. Im Gegensatz dazu steht kaltes Licht. Der höhere Blauanteil in diesem Licht fördert die Konzentration.

Und welche Rolle spielen Farben für den Menschen?

Eine große Rolle, da Farben sich unmittelbar auf die Psyche auswirken. Gelb, Orange, Rot und Grün wirken sich positiv auf das Lernverhalten aus. Zum Beispiel sorgen gelbliche und rötliche Töne in einem Klassenzimmer für eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Grünliche Töne haben eine beruhigende Wirkung.

Jetzt stellt sich jeder wahrscheinlich die Frage „Wie sollte denn bei so vielen Faktoren das Klassenzimmer aufgebaut sein?“

In dem perfekten Klassenzimmer sollten viele Fenster sein, damit viel Tageslicht eintreten kann. Es fördert die Konzentration und die Schüler_innen ermüden nicht so schnell. Falls umgebungsbedingt kein Tageslicht eintreten kann, sollten Lampen verwendet werden, welche neutral weiß sind, um das Tageslicht künstlich nachzustellen. Die Farbwahl gestaltet sich schwieriger, da die Farben verschiedene Auswirkungen haben. Rot sollte im Klassenzimmer vertreten sein, da es aktivierend und belebend wirkt, Gelb fördert Konzentration und Kreativität und regt Unterhaltungen an, Grün beruhigt und harmonisiert und Orange fördert die Freude. Daher haben alle Farben Einflüsse für die verschiedensten Persönlichkeiten. Natürlich können nicht alle Farben in einem einzigen Klassenraum an die Wand gebracht werden, sonst wird für das Gegenteil gesorgt, denn zu viele Farben lenken ab. Es gibt jedoch die Möglichkeit mehr Farbe durch Möbel in den Raum zu bringen ... 1

Aufgrund dieser Tatsachen haben wir uns für unsere Klassenräume für ein Komposition aus Gelb, Rot und Orange entschieden, wobei sich die Farbe Gelb zum Teil an der Wand und die Farben Rot und Orange kleine Impulse beim Mobiliar setzen sollen, da zu viel Rot in einem Zimmer schnell überladen und unruhig wirken kann. Ähnlich gestaltet sind auch unsere Aktiv-Räume, wobei der Kunstraum sehr schlicht gehalten ist, um den Schüler_innen die Möglichkeit zu bieten durch eigene Kreativität den Raum und damit auch die Wände künstlerisch mit gestalten zu können. Blau als Farbe der Frische und Sauberkeit wird seinen Platz in unserem Labor finden, wobei wir hier an ein helles Blau gedacht haben, damit der Raum freundlich wirkt.

Zum Thema Licht ist es schwer, für jeden Raum die passende Lichtfarbe zu finden. Deshalb wird es in jedem Raum unserer Schule Lampen geben, die sich sowohl in der Farbe, von kühlem bis warmem, als auch in der Intensität, von hell bis dunkel, stufenlos verstellen lassen. So kann für jedes Fach in jeder Unterrichtseinheit die passende Beleuchtung gefunden werden.

Mehr zum Mobiliar und Faktoren, die das Lernverhalten beeinflussen, findet ihr in den folgenden Artikeln.

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