„CoMOR“ wird die Geschichte der europäischen Messen aus der Perspektive der zunehmenden Marktintegration im Zeitraum von etwa 1320 (Ende der Champagne-Messen) bis 1630 (Niedergang der Messen von Besançon) untersuchen. Ziel ist u. a. die erstmalige Kartierung des Messehandels in räumlicher und zeitlicher Perspektive in einer relationalen Datenbank und in einem Geoinformationssystem, das von Digital-Humanities-Experten angelegt, kollaborativ bedient und spätestens bei Projektende offen zur Verfügung stehen wird. Das internationale Konsortium wird von Forscher*innen in Lyon und Erfurt geleitet. Neben der gemeinsamen Arbeit auf einer virtuellen Plattform sollen halbjährlich Workshops in Erfurt und in Lyon durchgeführt werden. Außerdem sind eine Wanderausstellung und eine internationale Abschlusstagung geplant. Hauptantragstellerin auf deutscher Seite ist Prof. Dr. Susanne Rau von der Universität Erfurt, die dieses Projekt im Rahmen der Erfurter RaumZeit-Forschung und des universitären Schwerpunktfelds „Wissen. Räume. Medien“ durchführen wird. „Ich freue mich über die Bewilligung“, erklärt die Historikerin. „Denn dadurch kommen auch neuere Ansätze der spatial humanities zum Einsatz bzw. können weiterentwickelt werden.“